Statement der SPD Monschau zu den Plänen der WVER zum Neubau einer Kläranlage in Imgenbroich/Menzerath

Die Bereitstellung von sauberem, qualitativ erstklassigem und bezahlbarem Wasser für unsere Bürgerinnen und Bürger ist ein fundamentales Anliegen der Kommunalpolitik. Deshalb unterstützt die SPD den Weg hin zu einer zukunftsorientierten Infrastruktur für die Wiederaufbereitung unseres Gebrauchtwassers. Jedoch blicken wir mit Sorge auf die Pläne, welche uns am 06.06.2023 durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Bau- und Planungsausschuss vorgelegt wurden. Hierin wird der Neubau einer Kläranlage in Imgenbroich/Menzerath favorisiert. Wir befürchten, dass kritische Aspekte hierbei unzureichend beachtet wurden. Dies umfasst ökologische, ökonomische sowie soziale Faktoren, die bisher nicht oder nur randständig behandelt wurden. Daher stellt sich die SPD gegen die vorschnelle Entscheidung zum Neubau einer Kläranlage in Menzerath. 

 

Bei der beanspruchten Baufläche handelt es sich ausschließlich um landwirtschaftliche Nutzfläche. Besonders in Anbetracht des voranschreitenden Klimawandels, sowie den assoziierten Folgen sollte jegliche neue Versiegelung von Flächen mit äußerster Zurückhaltung begegnet werden. Wir fragen uns, ob diesem irreversiblen Vorgang und den langfristigen ökologischen Folgen für diese und zukünftige Generationen genügend Rechnung getragen wurde. Zudem wird sich ein Neubau mit prospektiven Abriss zweiter ältere Anlagen erwartungsgemäß ressourcenintensiver gestalten. Somit fordern wir eine Neubewertung des Vorhabens unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit. 

In dem vorgelegten Plan der WVER werden die ökonomischen Aspekte als vorrangiger Grund zum Neubau angeführt. Jedoch werden keine belastbaren Mehrkosten für die Alternative der Erneuerung bestehender Kläranlagen angeführt. Insbesondere ist nicht ersichtlich, ob die Kosten für den Rückbau der Kläranlagen Konzen und Monschau-Rosenthal mit einkalkuliert wurden. In Zeiten klammer Haushaltskassen ist eine gründliche wirtschaftliche Betrachtung essentiell. Es müssen jedoch auch die immensen ökologischen Kosten sowie die langfristigen Kosten einer Stilllegung der bestehenden Anlagen einkalkuliert werden. Wir laden den WVER ein, um ausführlicher über die ökologischen und Kostenaspekte zu sprechen. 

 

Zuletzt stellt das geplante Bebauungsgebiet ein beliebtes Naherholungsgebiet dar. Es wird sowohl von Einheimischen, als auch von Touristen aufgrund der attraktiven Naturlandschaft geschätzt. Erschwerend kommt der geringe Abstand zu den anliegenden Wohnhäusern sowie dem Campingplatz hinzu. 

 

Die SPD Monschau fordert daher eine umfassende Reevaluation des Projektes unter Einbezug der Parteien, der Verwaltung und insbesondere der Bürger. Wir fordern die Erarbeitung eines nachhaltigen Konzeptes, welches die ökonomischen mit den ökologischen und sozialen Aspekten verbindet und so von der breiten Bevölkerung mitgetragen werden kann. 

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